Samstag, 28. Oktober 2017

ausgelesen: Isabel Allende - Eva Luna

schon vor Monaten habe ich den Roman >>Eva Luna<< von Isabel Allende (*1942) ausgelesen.

Eva Luna ist das vierte Buch der chilenischen Schriftstellerin und Journalistin und wurde im Jahr 1987 veröffentlicht.

Allendes Vater ist der Cousin von Salvador Allende (1908–1973), der seit 1970 chilenischer Präsident war, bis er beim blutigen Putsch 1973 ums Leben kam, der den Diktator Pinochet an die Macht brachte. Isabel Allende ist also Nichte 2. Grades von Salvador Allende und die Großcousine von dessen Tochter, der gleichnamigen Politikerin Isabel Allende. (Quelle: Wikipedia)

Sie selbst führte ein bewegtes und problembehaftetes Leben, schrieb zahlreiche Bücher und einige Theaterstücke, sie lehrte auch Literatur an verschiedenen Universitäten und setzte sich für die Emanzipation der Frau ein.
Über Eva Luna sagt die Autorin, dass es nach >>das Geisterhaus<<, welches ihr half ihre Erinnerung zu bewältigen, und >>von Liebe und Schatten<<, welches ihr nach eigenen Angaben ihre Wut und ihren Hass nahm, endlich ein fröhliches Buch ist.

Die Handlung des Romans beginnt noch vor der Geburt Eva Lunas mit dem Leben ihrer Mutter Consuelo, die in einenm südamerikanischen Land, welches nicht genannt wird, bei einem Professor lebt und mit dessen Gärtner Consuelo auf seinem Sterbebett (auf wundersame Weise überlebt er schließlich doch) ihre Tochter zeugt, die nach dem Tod ihrer Mutter als Waise ihren Weg in der Welt suchen muss, als auch der Professor stirbt und sie somit ihr Zuhause verliert. Zunächst versucht sie sich als Dienstmädchen, verliert jedoch diese Stellung und gerät an den Straßenjungen Huberto Naranjo, der sie bei der Señora, einer Bordellbesitzerin, unterbringt, die sie zu ihrer  Gesellschafterin macht, doch politische Unruhen zwingen sie später dazu zu fliehen, so gerät sie in den Ort Agua Santa, wo sie mit dem Araber Riad Halabi und dessen Ehefrau zusammenlebt, doch auch dies soll nicht von Dauer sein und ihr Leben dort steht unter einem unglücklichen Stern, nicht zuletzt, weil sich Eva Luna in Riad Halabi verliebt, nachdem sie realisiert, dass Huberto, der sich zu einem Rebellenführer entwickelt hat, nicht der richtige Mann für sie ist, obwohl sie diesen sehr stark liebt und begehrt...


In einer Parallelhandlung wird die Geschichte von Rolf Carle erzählt: Gepeinigt von einem sadistischen Vater lebt Rolfs Familie ein hartes Leben, dessen kurzer Lichtblick durch die Abwesenheit des Vaters, der an der Front im Krieg kämpft, durch dessen Rückkehr zunichte gemacht wird. Letztlich verlässt Rolf Mutter und Geschwister und lebt von nun an bei seinem Onkel und seiner Tante in Südamerika, er wächst zu einem führenden Journalisten heran und als er eines Tages über die Rebellen berichtet, begegnet ihm nicht nur dessen Anführer Huberto sondern wie durch Schicksal auch Eva Luna und der ganzen Kreis beginnt sich zu schließen...

Für mich zeigt sich Isabel Allende in diesem Roman als Autorin mit herausragender Erzählkunst: Die Charaktere sind alle sehr lebendig und vielschichtig erschaffen, die Geschichte phantasievoll und ungemein gut geschrieben, die Rahmenhandlung stützt sich auf die politischen Ereignisse des Südamerikas zur Zeit in der der Roman spielt. Es ist ein gelungenes und spannendes Buch, mit Herz und Poesie erzählt, ich mochte es wirklich sehr!

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